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  Taqiyya
 

Taqiyya



Taqiyyah oder das Geheimhalten des eigenen Glaubens in Notsituationen, wird dreimal im heiligen Quran erwähnt:

  • Die Gläubigen sollen sich nicht Ungläubige zu Freunden nehmen vor den Gläubigen - und wer das tut, hat nichts mit Allah -, es sei denn, daß ihr euch vorsichtig vor ihnen hütet. Allah warnt euch vor Seiner Strafe, und zu Allah ist die Heimkehr.  3:28

  • Wer Allah verleugnet, nachdem er geglaubt hat - den allein ausgenommen, der (dazu) gezwungen wird, während sein Herz im Glauben Frieden findet (illa an tattaqu minhum tuqat). 16:106

  • Ein gläubiger Mann von den Leuten Pharaos, der seinen Glauben geheimhielt. 40:28


Diese drei Verse belegen die Erlaubnis zur Verbergung der eigenen Ideologie und Meinung in Notsituationen. Anhänger der Ahl-ul-Bayt die in Ländern leben, wo sie verfolgt, gefoltert oder getötet werden dürfen ihren Glauben verheimlichen um ihr Leben, ihren Wohlstand, ihre Familie und Freunde zu schützen. Taqiyyah sollte nur dann praktiziert werden, wenn Gefahr oder Unheil droht. Der Vers 16:106 wurde offenbart, um einigen Gefährten des Propheten (ص) in Makkah zu erlauben, ihren wahren Glauben im Herzen geheim zuhalten, während sie von Abu Sufyan gefoltert wurden. Sogar der berühmte Gefährte des Propheten (ص) Ammar ibn Yassir erklärte, dass er keinen Glauben besitzt, während er von den Feinden des Islams gefoltert wurde. Die Menschen kamen zum heiligen Propheten (ص) und erzählten ihm, dass Ammar ein Ungläubiger (kafir) geworden sei. Doch der Prophet (ص) erwiderte: „Wahrlich, Ammar ist vom Kopf bis Fuß gefüllt mit Glauben (iman).“ Er sagte zu Ammar, dass er seinen Glauben in der Öffentlichkeit bestreiten sollte, sobald er wieder von den Ungläubigen gefoltert wird. Diese Geschichte wird auch bei der Erklärung des Verses 16:106 erwähnt.

Zu Beginn seiner Mission, hat Rasulallah (ص) selber Taqiyyah praktiziert. Drei Jahre lang hielt der Prophet (ص) seine Mission geheim [4].  Er erzählte den Quraisch nichts, bis Allah ihm dies befahl: „So tue denn offen kund, was dir geboten ward, und wende dich ab von den Götzendienern.“ [5] Nach der Zeit der Taqiyyah begann der Gesandte Allahs (ص) öffentlich die Leute zum Islam einzuladen. Die Geschichte bezeugt, dass einige berühmte Gelehrte wie z.B. Imam Abu Hanifah Urteile rausgaben, die dem Gläubigen in bestimmten Situationen gestatteten Taqiyyah zu praktizieren. Nach dem Verdikt von Imam Abu Hanifah, darf man seine Gebete und sein Fasten während des Fastens abbrechen, wenn man dazu gezwungen wird. Imam Malik war gezwungen gute Beziehungen mit der abbasidischen und umayyadischen Dynastie zu pflegen. Er rechtfertigte dies mit dem Vers 3:28. Auch Imam Shafii gestattete Taqiyyah. Ein Mensch, der gezwungen wird auf Allah zu schwören, muss nach Imam Shafii nicht die Buße (kaffarah) ableisten [6]. Imam al-Ghazzali erzählt, dass der Schutz des Blutes eines Muslims verpflichtend ist und, dass das Lügen erlaubt sei, um einen Muslim zu schützen [7]. 

[4] Sirat ibn Hisham, 1:274; Tarikh al-Tabari, 2:216 and 218; al-Tabaqat al-Kubra, ibn Sa'ad, p. 200
[5] Qur'an 15:94
[6] Difa' 'an al-Kafi, Al-Amidi, 1:627
[7] Ahya 'Ulum al-Din, al-Ghazzali

Einige Leute verbinden Taqiyyah mit Heuchelei (nifaq). Ein Heuchler ist jemand, der einen Gläubigen darstellt, aber im Herzen ungläubig ist. Doch ein Muslim, der Taqiyyah begeht, verheimlicht seinen Glauben in der Öffentlichkeit, aber im Herzen ist er ein Gläubiger. Er versucht sich nur vor der äußeren Gefahr zu schützen.



aus:  al-shia.de
 
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